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Barrierefreiheit in der Kommunikation

Leichte Sprache, Einfache Sprache

Leichte Sprache

Was ist Leichte Sprache?

Leichte Sprache ist eine leicht verständliche Sprache.

Man kann sie sprechen und schreiben.

Leichte Sprache hat feste Regeln.

Sie wurde von Menschen 
mit und ohne Lern-Schwierigkeiten entwickelt. 

Die Geschichte der Leichten Sprache

Die Geschichte der Leichten Sprache begann in Amerika vor ungefähr 50 Jahren.

Dort gab es Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.

Die Menschen mit Lern-Schwierigkeiten waren benachteiligt.

Sie wollten mitreden.

Sie haben für ihre Rechte gekämpft.

Für Gleich-Berechtigung und Selbstbestimmung.

Deshalb haben sie sich in Gruppen getroffen.

Sie nannten sich People first.

Das spricht man so: Piepl först.

Das bedeutet: Mensch zuerst. 

Die Menschen wollten damit sagen:

Zuerst bin ich Mensch.

Meine Behinderung soll nicht im Mittelpunkt stehen. 

Heute gibt es People-First-Gruppen auf der ganzen Welt.

In Deutschland heißt der Verein:

Mensch zuerst.

Mensch zuerst kämpft für die Rechte von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. 

Ein wichtiges Recht:

Leichte Sprache.

Damit Menschen mit Lern-Schwierigkeiten alles verstehen können.

Damit Menschen mit Lern-Schwierigkeiten mitreden können.

Warum ist Leichte Sprache wichtig?

Standard-Sprache ist für viele Menschen schwierige Sprache.

Was ist schwierig? 

- Fremdwörter

- Fachwörter

- lange Sätze

- zu kleine Schrift

Viele Menschen verstehen Leichte Sprache besser.

Wenn man alles versteht, weiß man mehr.

Dann kann man sich eine eigene Meinung bilden.

Mit einer eigenen Meinung kann man selbst bestimmen. 

Das ist für viele Bereiche im Leben wichtig.

Zum Beispiel: 

- Welches Essen will ich bestellen?

- Bei welchem Verein will ich mitmachen?

- Welche Partei möchte ich wählen?

Leichte Sprache ist ein Zusatz-Angebot.

Sie dient der sprachlichen Barriere-Freiheit.

Leichte Sprache soll die Standard-Sprache nicht abschaffen.

Für wen ist die Leichte Sprache gut?

Standard-Sprache ist für viele Menschen schwierige Sprache.

Sie können nicht alles verstehen.

Leichte Sprachehilft vielen Menschen.

Zum Beispiel: 

- Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

- Menschen, die Gebärden-Sprache brauchen

- Menschen, die nicht so gut lesen können

Leichte Sprache hilft auch anderen Menschen.

Zum Beispiel:

Manche Menschen haben die Krankheit Demenz.

Diese Menschen verstehen deshalb manche Dinge nicht mehr so gut.

Menschen mit Demenz können Leichte Sprache oft noch lange verstehen.


oder:

Manche Menschen haben als Kind eine andere Sprache gelernt.

Jetzt lernen diese Menschen deutsch.

Leichte Sprache kann ihnen beim Lernen helfen.

Leichte Sprache ist leicht zu verstehen.

Leichte Sprache ist gut für viele Menschen

Jeder soll alles verstehen können.

Das Büro für Leichte Sprache Wilhelmshaven hat einen Film gemacht.

Der Film erklärt:

- Was ist Leichte Sprache?

- Warum gibt es Leichte Sprache?

- Wem hilft Leichte Sprache?

- Wo fehlt Leichte Sprache?

Hier können Sie sich den Film anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=UZFRjW4-cRU

Regeln für die Leichte Sprache

Für Leichte Sprache gibt es feste Regeln.

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten und Menschen ohne Lern-Schwierigkeiten haben die Regeln gemeinsam aufgeschrieben.

Es gibt Regeln für 

- Wörter

- Zahlen und Zeichen 

- Sätze

- Texte

- Gestaltung und Bilder

- Prüfen

    Das sind einige Regeln:

    - Benutzen Sie einfache Wörter.

    - Schreiben Sie kurze Sätze.

    - Schreiben Sie keine Abkürzungen.

    - Benutzen Sie eine große Schrift.

    - Machen Sie viele Überschriften und Absätze.

    - Benutzen Sie Bilder.

      Die Bilder müssen zum Text passen.

      Bilder helfen, Texte zu verstehen.

    Die wichtigste Regel der Leichten Sprache:

    Lassen Sie den Text immer prüfen!

    Menschen mit Lern-Schwierigkeiten sind Fach-Leute.

    Sie sind die Prüfer und Prüferinnen für Leichte Sprache.

    Nur sie können Ihnen wirklich sagen: Das kann ich gut verstehen. 

    Die Regeln für die Leichte Sprache

    Sie können die Reglen hier im "Ratgeber Leichte Sprache" nachlesen.

     

    Die Bilder für die Leichte Sprache

    Bilder helfen Texte besser zu verstehen.

    Deshalb gehören Bilder zur Leichten Sprache.

    Leichte-Sprache-Bilder finden Sie hier: 

    - Internetseite derLebenshilfe Bremen 

    - Internetseite der Künstlerin Reinhild Kassing

    Wie erkenne ich einen Text in Leichter Sprache?

    Zeichen für Leichte Sprache

    Es gibt verschiedene Zeichen für Leichte Sprache.

    Daran können Sie erkennen:

    Dieser Text ist in Leichter Sprache.

    So sieht das Zeichen von Inclusion Europe aus:

    Inclusion Europe ist eine Organisation.

    Das spricht man so: Inkluschn Juroup.

    Inclusion Europe hat dieses Zeichen entwickelt.

    Das Zeichen zeigt:

    - Der Text ist nach den Regeln für Leichte Sprache gemacht.

    - Ein Mensch mit Lern-Schwierigkeiten hat den Text gelesen und geprüft.

    Es gibt auch noch andere Zeichen.

    So sieht das Zeichen

    vom Netzwerk Leichte Sprache aus:

    Das Zeichen zeigt:

    - Der Text ist in guter Leichter Sprache.

    - Der Text ist nach den Regeln für Leichte Sprache gemacht.

    - Menschen mit Lern-Schwierigkeiten haben den Text geprüft.

    Es gibt viele Zeichen für Leichte Sprache.

    Hier finden Sie einen Überblick: "Label für Leichte Sprache" 

    Einfache Sprache

    Einfache Sprache setzt, ähnlich wie Leichte Sprache, auf einfache Wortwahl, kurze Sätze und und überschaubaren Satzbau. Die Einfache Sprache vermeidet nach Möglichkeit Fremdwörter, Fachbegriffe und Metaphern. Einheitliche Regeln für Einfache Sprache gibt es allerdings nicht. Es handelt sich eher um eine vereinfachte Form der Standardsprache. 

    Autoren, die in Einfacher Sprache schreiben, orientieren sich öfters an Bildungsstufen von Sprachkursen (Anwachsender Wortschatz und Steigerung der Komplexität des Satzbaus).

    Manche Autoren richten ihre Texte nach spezifischen Zielgruppen aus und setzen mehr Vorwissen als bei der Leichten Sprache voraus. 

    Bilder sind bei Einfacher Sprache nicht verpflichtend, kommen aber häufig zum Einsatz. Das Layout dient aber auch hier in erster Linie der Leserlichkeit.

    Bei  Texten in Einfacher Sprache bedarf es keiner Prüfung durch Menschen aus der Zielgruppe - wenn auch der Verständlichkeit des Textes allerhöchste Bedeutung zukommt. 

    Ziel der Einfachen Sprache ist es, möglichst viele Menschen zu informieren und zu erreichen. Dazu gehören auch Menschen mit geringer Lesekompetenz.

    Die Kennzeichnung von Texten in Einfacher Sprache wird unterschiedlich gehandhabt. In manchen Zusammenhängen wird gewünscht, dass sich Texte in Einfacher Sprache in der Aufmachung nicht von anderen Texten unterscheiden. 

    Es gibt ein Info-Portal für Einfache Sprache: https://portaleinfach.org/. Dort findet man auch eine Liste von Autoren, Journalisten und Übertragungsbüros.

    Ein Beispiel

    Die Firma Capito bietet Übersetzungen in Einfacher Sprache an. Capito hat zum Beispiel für das Bistum Trier das Abschlussdokument der Synode im Bistum Trier heraus gerufen (2016) in Einfache Sprache übersetzt (Kapitel 1-3). Sie finden diese Übersetzung auf dieser Internetseite - oder hier als pdf-Dokument.